Sunday, November 15, 2009

Initiative für soziale Gerechtigkeit in Wiesbaden

I have written before over this organizations work for peace and justice for the poor and marginalized in Wiesbaden.

Finally, another local newspaper has picked up on the work of the der Initiative für soziale Gerechtigkeit in Wiesbaden. Here is the complete article in German from the Wiesbadener Tagblatt.

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/themen/mein-verein/7851635.htm

Gewollt provokant

12.11.2009 - WIESBADEN

Von Anja Baumgart-Pietsch

HILFSVEREIN Initiative für soziale Grechtigkeit stellt sich an die Seite der Schwachen

"Wir sind ein Kampfverein", sagt Ansgar Robel, Zweiter Vorsitzender der Initiative für soziale Gerechtigkeit. Seit einem Jahr ist der Verein in Wiesbaden präsent und vielen durch seine oft provokanten Plakate, die in der Stadt aufgehängt sind, bekannt.

"Kampfverein" meint Robel im Sinne des Kampfes für sein Klientel - Hartz-IV-Empfänger und andere sozial schwächergestellte Personen. Dass es in diesem Kampf oft mit härteren Bandagen zugeht, nimmt der Verein in Kauf: So wird Aufmerksamkeit gewonnen, und das führte bereits in einigen Fällen zu Fortschritten, meint Robel. "Wir haben bereits einige Verbesserungen der Situation von Hartz-IV-Empfängern in Wiesbaden erreicht." Durch seine Existenz nehme der Verein auch oft Druck aus Einzelfällen heraus. "Was vorher oft bei den Behörden abgeladen wurde, landet jetzt bei uns."

Die Initiative hält einmal im Monat Beratungsstunden ab - keine Rechtsberatung, aber man könne Fragen stellen, sich begleiten lassen und Dinge loswerden, die zu den Themen Hartz IV, Ein-Euro-Jobs und weitere in diesem Bereich gehören. Vorträge finden ebenfalls statt: Zuletzt hielt Prof. Albrecht Brühl, der als Konsiliaranwalt für die Soziale Hilfe Wiesbaden tätig ist, einen Vortrag zum Thema "Selbständige und Künstler unter dem Hartz-IV-Regime".

Bewusst sind die Plakate wie der Öffentlichkeitsauftritt überhaupt provokativ formuliert und gestaltet - und der Zuspruch ist rege. 70 Mitglieder zähle der Verein mittlerweile, sagt Ansgar Robel. "Eigentlich arbeiten wir quasi an unserer eigenen Abschaffung, denn wenn sich die gesellschaftlichen Bedingungen und Strukturen ändern, hätten wir unser Ziel erreicht und können aufhören." Dass dies nicht so bald der Fall sein werde, sei klar.

Besonders hat sich der Verein die kritische Begleitung der Ein-Euro-Arbeitsverhältnisse auf die Fahne geschrieben und ist dabei schon des öfteren mit Wiesbadener Institutionen über Kreuz geraten, die solche Arbeitsverhältnisse anbieten. Der Verein hält diese in den meisten Fällen für "arbeitsplatzvernichtend und rechtswidrig". Einige Erfolge in diesem Bereich könne man bereits verzeichnen, so Ansgar Robel: Manche derartigen Arbeitsverhältnisse seien in reguläre umgewandelt worden. Außerdem: Hartz-IV-und Sozialhilfeempfänger werden beim Sozialamt jetzt besser behandelt", konstatiert Robel zufrieden. Durch die Aufmerksamkeit, die mit den oft sehr plakativen Aktionen erreicht wurde, habe sich manches geändert. Deswegen werde auch das Konfliktpotenzial immer geringer, und das sei ja unbestritten ein Erfolg, sagt Robel.

Dennoch werde man nicht nachlassen, sich auch künftig gegen Ungerechtigkeiten aller Art zu wehren - wenn nötig auch mit offensiver Öffentlichkeitsarbeit - und Betroffenen versuchen zu helfen. Die Initiative setzt sich beispielsweise auch für die Schaffung eines Computerraums ein, wo Arbeitslose ihre Bewerbung unter Anleitung schreiben können, denn viele Betroffene haben keine eigenen technischen Möglichkeiten dazu. Mit einer sehr ausführlichen Internetpräsenz informiert die Initiative alle, die Zugang zum Computer haben: Gesetze, Urteile und die Dokumentation aller Aktionen und Aktivitäten sind hier verzeichnet.

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